Perfektionismus ablegen

Ob du perfekt bist oder nicht, entscheidest du selbst.

Im Duden steht: Perfektion ist die höchste Vollendung in der [technischen] Beherrschung, Ausführung von etwas, in der äußeren Form o. Ä.; vollkommene Meisterschaft.

Dabei geht es also um die technische Beherrschung oder Meisterschaft einer Ausführung. Und nicht um unser Wesen.

Vielleicht kann eine Meisterschaft in einer technischen Disziplin erreicht werden. Leonardo da Vinci hat angeblich viele Jahre an der Mona Lisa gemalt und war am Ende mit dem Werk doch nicht zufrieden.

Der Trugschluss mit dem Perfektionismus

Alles was über die technische Meisterschaft hinausgeht, hat mit uns persönlich, also mit unserem Wesen zu tun. Wenn wir anstreben, ein perfektes Wesen zu sein, ist das ein größeres Ziel, als wir aushalten können. Weil wir dann aus dem Be-Urteilen unserer selbst und auch von anderen Menschen gar nicht mehr herauskommen.

Wenn du mit dem Vergleichen beginnst, fallen dir sicherlich viele deiner Eigenarten auf, die besser sein könnten oder ein anderer besser draufhat als du. Oder umgekehrt. Du kommst zu entsprechenden Schlüssen, die du wiederum immer wieder in Zweifel ziehst. Und drehst dich im Kreis, ohne einen Ausweg zu sehen.

Perfektion bestimmst also du als Betrachter

Hast du schon einmal Freunde oder Kollegen gefragt, was sie an dir besonders schätzen?  Nein? Dann lass‘ dich überraschen und frage sie.

Und dann betrachte dein und aller „Sein“ noch einmal aus einer völlig anderen Perspektive als bisher.

Vielleicht erkennst du dann bei dir selbst

  • deine Einzigartigkeit
  • deine Talente
  • den Kummer, den du mit dir herumträgst
  • deine Glaubenssätze, die dich kleinhalten

und bei anderen Menschen

  • deren gütiges Herz, das nicht nein sagen kann
  • deren Fähigkeit, ihre Außenseiterrolle auszuhalten
  • deren Kindheitserlebnisse, die sie heute noch leben
  • deren Hilfeschrei, wenn sie mal wieder stur und unbeweglich sind

Wenn du genau schaust, erkennst du, dass alle Menschen ihre eigenen Erlebnisse in sich tragen. Manchmal ähneln sie vielleicht deinen eigenen.

So kommst du aus der Schlaufe der Bewertung und des Perfektionismus heraus

Sobald du dir eingestehst, dass alle Menschen – also auch du selbst – prägende Erlebnisse in sich tragen und daher weder du selbst noch dein bestes Vorbild perfekt sind, kannst du innerlich zur Ruhe kommen. Dann erkennst du, dass alles Bewerten und Hadern keinen Sinn ergeben.

Wir Menschen können in unserem Wesen keine Perfektion erreichen – und haben paradoxerweise damit eine gewisse Perfektion erreicht, nämlich streng nach dem Motto:

„Ich weiß, dass ich nichts weiß“

Wenn du das vollumfassend akzeptiert hast, wird sich dein Gefühlsleben beruhigen. Und du kannst beginnen, dein Leben aufzuräumen. Denn wenn du schon bei deinen hinderlichen Glaubenssätzen bist, kannst du sie gleich durch welche ersetzen, die dich in deinem Leben weiterbringen.

Fällt es dir schwer, in dein Inneres abzutauchen? Dann melde dich gerne zu einem persönlichen Gespräch, in dem du mich und meine Arbeit kennenlernen kannst und ich dir schon zwei, drei Methoden zeige, wie du eine neue Perspektive einnehmen kannst und somit deine Sehnsucht nach Perfektion in fruchtbare Bahnen leiten kannst. Melde dich gerne hier an.

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